Seit vielen Jahren engagiert sich die Georg- Büchner- Schule Erlensee im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Um das Bewusstsein für ein friedliches Miteinander, Gemeinschaft und Respekt zu schärfen, überrascht die Schulgemeinde immer wieder mit kreativen Einfällen.
Kürzlich initiierte die Schülervertretung der GBS einen sogenannten „Pink Shirt Day“, an dem möglichst alle Schüler*innen und Lehrer*innen pinkfarbene Kleidungsstücke tragen sollten. Da nicht jede*r solche Kleidungsstücke besitzt, bastelte die SV zusätzlich für jedes Mitglied der Schulgemeinschaft einen pinken Button mitsamt „Hashtag- Spruch“ wie z.B. #Toleranz, #Respekt, #Miteinander oder #GBSFamilie. Nachdem das Material besorgt und die Hashtags ausgewählt waren, stanzten Schulsprecher Fatih Kaya, sein Stellvertreter Isa Hatay und einige andere Freiwillige insgesamt 750 Buttons. Über die Klassensprecher*innen gelangten die kreisrunden Anstecker schließlich an die Schülerschaft. Die SV dankt an dieser Stelle allen, die dazu beigetragen haben, dass der Tag ein voller Erfolg wurde.
Ursprünglich geht der „Pink- Shirt- Day“ auf eine kanadische High School zurück, an der ein Junge aus der Mittelstufe wegen eines pinkfarbenen Shirts massiv gemobbt und ausgegrenzt wurde. Um ein Zeichen zu setzen und sich mit dem Jungen zu verbünden, kauften zwei ältere Schüler 50 ebensolcher Shirts und verteilten sie demonstrativ unter ihren Mitschüler*innen. Der „Pink-Shirt-Day“ war geboren. Die Aktion der beiden Schüler spiegelt auch heute noch genau das wider, was man sich unter Zivilcourage vorstellt; nämlich Farbe zu bekennen, sogar wenn es einen selbst etwas kostet; Haltung zu zeigen, auch wenn man sich einfach wegducken könnte.
Dass gerade im Kampf gegen Rassismus noch viel Haltung, Courage und wohl auch Geduld erforderlich sein wird, führt uns das nunmehr gut zwei Jahre zurückliegende rassistisch motivierte Attentat von Hanau vor Augen, ein ganz und gar schreckliches Ereignis, das sich tief in das Gedächtnis vieler Menschen eingebrannt hat. In einer durch die SV einberufenen Schweigeminute erinnerte sich die Schulgemeinde während des laufenden Unterrichts an die Tragödie von 2020 und solidarisierte sich einmal mehr mit den Angehörigen und Freunden der Opfer. Die Porträts der Getöteten hängen wie Mahnmale an den Fenstern über dem Schuleingang.