Anfang September war es wieder soweit. Über 40 Schüler und 3 Begleitpersonen machten sich auf den Weg nach Wissembourg, einer kleinen Stadt im Elsaß. Wissembourg besticht durch seine malerische Altstadt, die auch schon öfter Schauplatz von Filmen war.
Am Vormittag erkundeten die Schüler die Stadt, betrachteten die fantastischen Bäckereiauslagen, studierten die Speisekarten auf der Suche nach landestypischen Spezialitäten und schlenderten vor der Mittagspause am Flüsschen Lauter entlang. Hierbei galt es, kleine Arbeitsaufträge zu erledigen, bei denen man mit den Franzosen ins Gespräch kommen musste. So sollte eine Gruppe z.B. ein Baguette kaufen, eine andere sollte einen Stadtplan in der Touristeninformation besorgen.
Für den Nachmittag war eine Führung durch das four à chaux angesetzt, eine Bunkeranlage, die zwischen 1929 und 1935 errichtet wurde und ein Teil der von Norden nach Süden verlaufenden französischen Verteidigungslinie ist. Die Anlage beeindruckt durch ihre Größe und die persönliche Führung von Gérard, dessen Vater als Maurer an der Errichtung des Bunkers selbst mitgewirkt hat. Da das Elsaß im Verlauf des Krieges deutsch wurde, floh Gérard mit seiner Familie aus Angst vor der Wehrmacht als nun (französischer) Deutscher ins Zentralmassiv und verbrachte dort die ersten Jahre seiner Kindheit. Er kehrte nach dem Krieg als (französischer) Franzose in seine Heimat zurück. Gérard meinte zu den Schülern: „Seht ihr, ich war auch einmal Deutscher. Es ist wichtig, die gemeinsame Geschichte zu kennen und sich freundschaftlich zu begegnen.“
Mit diesen warmen Worten im Ohr machten wir uns auf den Heimweg und kehrten mit vielen guten Eindrücken zur Schule zurück.